Voreingenommenheit aufgrund von Nähe in hybriden Teams: Was es ist und wie man es verhindern kann

In der heutigen Geschäftswelt ist es mehr denn je üblich, dass Mitarbeiter aus der Ferne arbeiten. Dank des technologischen Fortschritts können sie ihre Arbeit heute von jedem Ort der Welt aus erledigen. Dies hat zum Aufschwung des hybriden Arbeitsplatzes geführt, der sowohl Mitarbeiter aus der Ferne als auch Mitarbeiter im Büro umfasst.

Fernarbeitskräfte haben zwar viele Vorteile, bergen aber auch einige Risiken. Eines dieser Risiken ist der sogenannte Proximity Bias, ein Phänomen, das auftritt, wenn Teammitglieder aus der Ferne ignoriert oder entlassen werden und Mitarbeiter vor Ort bevorzugt behandelt werden. Dies kann zu Kommunikationsproblemen und Konflikten innerhalb des Teams führen.

Um eine Voreingenommenheit in der Nähe zu vermeiden, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, was dies ist und wie es sich äußert. Außerdem müssen Sie Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder gleich behandelt werden und die gleichen Chancen haben, ihren Beitrag zu leisten.

Definition und Ursachen von Proximity Bias

Proximity bias ist definiert als die Tendenz von Büroangestellten, ihren Kollegen im Büro mehr Aufmerksamkeit zu schenken als den Mitarbeitern im Außendienst. Er ist das Ergebnis unbewusster Vorurteile, die dazu führen, dass Menschen diejenigen bevorzugen, die sich physisch im selben Büro befinden.

Diese Voreingenommenheit kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden, z. B. durch die Leichtigkeit, mit der Außendienstmitarbeiter ignoriert oder entlassen werden können, die Tendenz, Außendienstmitarbeiter als weniger wichtig zu betrachten, und die mangelnde Sichtbarkeit von Außendienstmitarbeitern in Besprechungen und anderen Gruppensituationen.

Eine Voreingenommenheit in Bezug auf die Nähe ist besonders schädlich, wenn sie zwischen Managern und Fernarbeitern besteht, da es wahrscheinlicher ist, dass Fernarbeitnehmer bei Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten übersehen werden.

Die Auswirkungen von Voreingenommenheit in der Nähe können sich negativ auf die Moral, die Kommunikation und die Produktivität eines Teams auswirken. Wenn Fernmitarbeiter das Gefühl haben, dass sie nicht gehört oder geschätzt werden, können sie sich vom Team und ihrer Arbeit abwenden. Dies kann zu Leistungseinbußen, erhöhter Fluktuation und sogar zu Konflikten zwischen Mitarbeitern im Büro und Mitarbeitern im Außendienst führen.

Woran erkennt man Voreingenommenheit am Arbeitsplatz?

Es kann schwierig sein, Voreingenommenheit am Arbeitsplatz zu erkennen, da es sich dabei oft um ein unbewusstes Phänomen handelt. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass ein solches Phänomen vorliegt. Im Folgenden finden Sie einige Fragen, mit deren Hilfe Sie feststellen können, ob in Ihrem gemischten Team eine unbeabsichtigte Vorzugsbehandlung vorliegt:

Management und berufliche Entwicklung

  • Bekommen die Mitarbeiter vor Ort interessantere und spannendere Aufgaben?
  • Erhalten die Mitarbeiter im Außendienst klare Anweisungen und Erwartungen in Bezug auf ihre Arbeit?
  • Erhalten Remote-Mitarbeiter das gleiche Maß an Feedback von ihren Vorgesetzten wie ihre Kollegen im Büro?
  • Erhalten Remote-Mitarbeiter die gleichen Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten wie ihre Kollegen im Büro?
  • Werden Remote-Mitarbeiter in Teambesprechungen, Projekte und andere Arbeitsaktivitäten einbezogen?
  • Werden die Mitarbeiter an entfernten Standorten als Letzte über Aufgaben oder Neuigkeiten im Unternehmen informiert?
  • Werden Remote-Mitarbeiter bei Beförderungen, Gehaltserhöhungen und anderen Vergünstigungen in gleicher Weise berücksichtigt wie ihre Kollegen im Büro?
  • Werden Remote-Mitarbeiter anhand objektiver Leistungskennzahlen genauso bewertet wie die Mitarbeiter vor Ort?
  • Werden die Leistungen und Beiträge von Fernarbeitern anerkannt?
  • Werden die Mitarbeiter im Büro nach den gleichen Maßstäben wie die Mitarbeiter im Außendienst zur Rechenschaft gezogen?

Zwischenmenschliche und berufliche Beziehungen

  • Haben Remote-Mitarbeiter das Gefühl, dass ihre Meinung ernst genommen und respektiert wird?
  • Haben Remote-Mitarbeiter das Gefühl, dass sie im Team gehört und wertgeschätzt werden?
  • Bevorzugen Vorgesetzte Mitarbeiter, die im Büro arbeiten?
  • Wird den Mitarbeitern im Außendienst für ihren Beitrag zum Team gedankt?
  • Werden Remote-Mitarbeiter in teamfördernde Aktivitäten wie virtuelle Happy Hours oder andere Remote-Veranstaltungen einbezogen?
  • Werden Remote-Mitarbeiter zu Firmenveranstaltungen und -feiern eingeladen?
  • Fühlen sich Remote-Mitarbeiter als Teil des Teams oder als Außenseiter?
  • Kommunizieren hybride Mitarbeiter regelmäßig und offen?
  • Haben persönliche Teammitglieder Insiderwitze, von denen ihre entfernten Kollegen ausgeschlossen sind?

Fernarbeitsplatz und Arbeitsbedingungen

  • Haben Remote-Mitarbeiter den gleichen Zugang zu Tools, Ressourcen und Informationen wie die Mitarbeiter im Büro?
  • Haben Remote-Mitarbeiter das Gefühl, dass ihre Remote-Arbeitsumgebung als gleichwertig mit den Arbeitsplätzen im Büro betrachtet wird?
  • Werden Remote-Mitarbeiter dazu ermutigt, in virtuellen Meetings Beiträge zu leisten oder das Wort zu ergreifen?
  • Erhalten Remote-Mitarbeiter die gleiche technische Unterstützung wie Mitarbeiter im Büro?
  • Werden Remote-Arbeitsverhältnisse von ihren Managern und Geschäftsführern respektiert und unterstützt?
  • Wie bekämpft man Voreingenommenheit am Arbeitsplatz?

Es gibt einige Möglichkeiten, Vorurteile über die räumliche Nähe zu verhindern und zu bekämpfen.

Einführung von Remote-First-Praktiken: Durch die Einführung von “Remote-First”-Richtlinien können Unternehmen sicherstellen, dass Remote-Mitarbeiter denselben Respekt und dieselbe Rücksichtnahme erfahren wie ihre Kollegen im Büro. Remote-First-Politiken sollten klare Erwartungen an Remote-Mitarbeiter beinhalten, wie z. B. die Bereitstellung der gleichen Ressourcen für Remote-Mitarbeiter, die auch in einem Büro arbeiten würden, und die Ermutigung von Managern, Remote-Mitarbeitern die gleichen Karrieremöglichkeiten zu bieten.

Ermutigung zur Einbeziehung von Fernarbeitern: Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Beziehungen zu ihren Kollegen im Büro aufzubauen. Dies kann durch die Organisation von Aktivitäten zur Teambildung geschehen, wie z. B. virtuelle Happy Hours oder Kaffeepausen. Darüber hinaus sollten Remote-Mitarbeiter auch in Meetings, Projekte und andere Arbeitsaktivitäten einbezogen werden.

Erwartungen an die Fernarbeit festlegen: Unternehmen sollten auch klare Erwartungen an ihre Mitarbeiter stellen, um sicherzustellen, dass sich alle an die gleichen Standards halten. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich Remote-Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlen oder das Gefühl haben, dass sie zugunsten ihrer Kollegen im Büro übergangen werden.

Schaffung eines offenen Dialogs: Unternehmen sollten eine Kultur schaffen, in der Fernmitarbeiter und Mitarbeiter im Büro offen kommunizieren und Ideen austauschen können. Dies kann durch regelmäßige Besprechungen mit den Mitarbeitern an entfernten Standorten geschehen, durch die Ermutigung der Mitarbeiter an entfernten Standorten, ihre Meinung bei Besprechungen zu äußern, und durch die Schaffung eines offenen Dialogs, bei dem sich Mitarbeiter an entfernten Standorten und Mitarbeiter im Büro wohl fühlen, wenn sie Bedenken oder Vorschläge äußern.

Fazit

Die Voreingenommenheit durch räumliche Nähe ist ein echtes Problem, dessen sich Remote-Teams bewusst sein und das sie angehen müssen. Dies kann durch die Einführung von “Remote-First”-Praktiken, die Förderung der Einbeziehung von Mitarbeitern aus der Ferne, die Festlegung von Erwartungen an die Arbeit aus der Ferne und die Schaffung eines offenen Dialogs zwischen Mitarbeitern aus der Ferne und aus dem Büro geschehen.

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